Bioaktive Substanzen

    Bioaktive Substanzen sind Nahrungsbestandteile, die nicht zum Aufbau von Körpersubstanz dienen
    • Sie werden als bioaktiv bezeichnet, weil sie in unserem Stoffwechsel biologisch aktiv sind und ihn auf vielfältige Weise positiv beeinflussen
    • Produziert werden bioaktive Substanzen von Pflanzen und Mikroorganismen
    • Zu den bioaktiven Substanzen zählen:
    • die sekundären Pflanzenstoffe
    • Ballaststoffe
    • Substanzen in fermentierten Lebensmitteln wie Joghurt und Sauerkraut


Sekundäre Pflanzenstoffe

  • Sind „sekundär“ weil sie in den Pflanzen nur in kleinen Mengen vorkommen
  • Mehr als 20.000 chemisch sehr unterschiedliche Verbindungen werden in Gemüse und Obst, Getreide und Hülsenfrüchte, Nüssen und Samen vermutet

 

Funktion in den Pflanzen:

  • Schutz- und Abwehrstoffe gegen Schädlinge
  • Farbstoffe
  • Aroma- und Duftstoffe
  • Wachstumsregulator
  • Pflanzeneigene Hormone

Wirkung im menschlichen Körper:

  • Antioxidaktiv
  • Antimikrobiell
  • Verbessern die Fließeigenschaft des Blutes
  • Entzündungshemmend
  • Blutdruck regulierend
  • Cholesterinspiegel senkend
  • Blutzucker regulieren

Sekundäre Pflanzenstoffe sind:

  • Karotinoide
  • Polyphenole
  • Glucosinolate
  • Phytosterine
  • Saponine
  • Sulfide
  • Protease-Inhibitoren
  • Phytoöstrogene
  • Terpene
  • Phytinsäure

Karotinoide

  • Bilden eine große Gruppe der sekundären Pflanzenstoffe
  • Die bekanntesten sind wohl Betakarotin (Karotten, Spinat, Broccoli, Erbsen, Grünkohl) und Lycopin (Tomaten)
  • Sie kommen in vielen Gemüse- und Obstsorten vor und bewirken deren rote, orange und gelbe Farbe

Wirkung der Karotinoide:

  1. Im menschlichen Körper sind sie regelrechte Radikalfänger, durch ihre antioxidative Wirkung
  2. Stimulieren das Immunsystem
  3. Schützen Gewebe und Haut
  4. Schützen vor Krebs
  5. Als Vorstufe von dem fettlöslichen Vitamin A, ist für die Bioverfügbarkeit etwas Fett nötig

 

Polyphenole

  1. Kommen nahezu in allen Pflanzen vor
  2. Die bedeutendsten Untergruppen sind die Phenolsäuren und Flavonoide
  3. Sie besitzen eine antioxidative und antimikrobielle, evtl. auch eine antikanzerogene Wirkung
  4. Tragen zur Senkung des Herz-Kreislauf-Risikos bei
  5. Sind wasser- und fettlöslich

Polyphenole ist enthalten in:

  1. Frischem und tiefgefrorenem Gemüse (Grünkohl, Radieschen, Weißkohl, grüne Bohnen)
  2. Frischem oder tiefgefrorenem Obst
  3. Obst- und Gemüsesäfte
  4. Vollkornprodukte

Grüner und schwarzer Tee

Glucosinolate

  1. Kommen vorwiegend in Pflanzen der Familie der Kreuzblütler vor (alle Kohlsorten)
  2. Die Pflanzen haben einen intensiven, zum Teil recht scharfen Geschmack
  3. Vermögen das Krebsrisiko zu mindern
  4. Haben vermutlich eine antikmikrobielle und antikanzerogene Wirkung

 

Phytosterine

  1. Dienen der Pflanzen im Stoffwechsel als Botenstoffe
  2. Reiche Vorkommen finden sich in fettreichen Pflanzenteilen wie Samen, Nüssen und Hülsenfrüchte, auch in Pflanzenölen sind sie enthalten
  3. Haben eine günstige Wirkung auf den Cholesterinspiegel, da sie den LDL-Wert im Blut senken
  4. Tragen zum Schutz von Herz-Kreislauf-Erkrankungen bei

 

Saponine

  1. Verdanken ihren Namen der Eigenschaft, beim Kochen Schaum zu bilden (lat. Sapo = Seife)
  2. Vorkommen in Hülsenfrüchte wie Erbsen, grüne Bohnen, Sojabohnen und Kräutern wie Rosmarin
  3. Sie enthalten ihre Wirkung im Magen-Darm-Trakt
  4. Tragen zur Senkung des Cholesterinspiegels im Blut bei

 

Sulfide

  1. Sind schwefelhaltige Substanzen, die vor allem in Zwiebelgewächse (Zwiebeln, Knoblauch, Porree, Schnittlauch) vorkommen
  2. Sie sind für Geschmack und Geruch dieser Pflanzen verantwortlich
  3. Haben eine antimikrobielle (z.B. des Sulfids Allicin im Knoblauch), sowie antikanzerogene und antioxidative Wirkung
  4. Wirken vorbeugend auf Thrombosen

 

Protease-Inhibitoren

  1. Regulieren in den Pflanzen Stoffwechselvorgänge und helfen bei der Abwehr von Schädlingen
  2. Vorkommen in Hülsenfrüchten, Getreide und Kartoffeln
  3. Hat krebshemmende Wirkung für den Verdauungstrakt
  4. Vermutet wird auch eine positive Wirkung auf die Blutzuckerregulierung

 

Phytoöstrogene


Hierzu zählen:

  1. Isoflavone
  2. Lignane
  3. Coumestane

Die asiatische Ernährung ist reich an Phytoöstrogene, mit 50 – 60mg enthält sie zur mediterranen Kost mit 15 – 30mg und der Ernährung in den westlichen Industrieländern mit nur 5mg, am meisten.

Positive Wirkung der Phytoöstrogene:

  1. Vorbeugung und Linderung von Hitzewallungen in der Menopause
  2. Vorbeugung der Osteoporose
  3. Vorbeugung von Arteriesklerose, Herzinfarkt und Schlaganfall
  4. Senkung des Brustkrebsrisikos
  5. Senkung des Prostatakrebsrisikos
  6. Allgemeine Senkung des Krebsrisikos durch die antioxidativen Wirkung

Phytoöstrogenreiche Lebensmittel:

  • Sojabohnen
  • Sojaprodukte wie Tofu, Sojamilch und –granulat
  • Linsen (allgemein Hülsenfrüchte)
  • Haferflocken
  • Leinsamen
  • Spargel
  • Knoblauch 

Terpene

  1. Machen uns als Aromastoffe Gemüse, Obst und Kräuter schmackhaft
  2. Sie geben Pfefferminze, Kümmel, Zitrusöl und Menthol den intensiven Geschmack
  3. Es sind einige Hundert verschiedene Substanzen bekannt
  4. Machen krebserregende Stoffe wie Nitrosamine unschädlich

Phytinsäure

  • Dient der Pflanze als Energiespeicher
  • Ist enthalten in Pflanzensamen wie Getreide, Nüsse, Ölsamen
  • Verlangsamt gemeinsam mit den Ballaststoffen den Abbau von Stärke aus der Nahrung
  • haben als unverdauliche Pflanzenbestandteile vielfältige  positive Wirkungen auf die Gesundheit.
  • Im Verdauungstrakt binden sie Wasser und quellen auf
  • Sie können den Dickdarmkrebs entgegenwirken, da sie einen positiven Einfluss auf die Darmflora im Darm haben

Funktionen der Ballaststoffe:

  1. Machen satt, aber nicht dick
  2. Beugen Verstopfung vor
  3. Senken Blutzucker- und Cholesterinspiegel

Jeder sollten täglich mindestens 30g Ballaststoffe aufgenommen werden.

Besonders ballaststoffreiche Lebensmittel sind:

  1. Vollkornbrot
  2. Haferflocken
  3. Kohlgemüse
  4. Hülsenfrüchte
  5. Kartoffeln
  6. Möhren
  7. Äpfel
  8. Beeren

Die Umstellung auf eine ballaststoffreiche Ernährung sollte schrittweise erfolgen:

  • Obst- und Gemüseverzehr steigern (5 am Tag)
  • Vollkornprodukte bevorzugen
  • Öfter mal Müsli mit Getreideflocken, Äpfel und Beeren
  • Ausreichend trinken, mind. 1,5 l pro Tag

Bioaktiv fermentierte Lebensmittel

  1. sind Milchsäurebakterien
  2. befinden sich in fermentierten pflanzlichen oder tierischen Lebensmitteln
  3. Die in Europa bekanntesten Lebensmittel sind Sauerkraut, Joghurt und Dickmilch
  4. Ihnen wird eine positive Wirkung auf Magen und Darm zugesprochen
  5. Sie sollen für eine gesunde Darmflora sorgen und helfen, Krebs vorzubeugen