Über Diabetes mellitus gibt es bereits etliche Bücher
und Spezialkliniken. Daher möchte ich hier nur kurz auf einige wesentliche
Punkte eingehen.
Über Diabetes mellitus gibt es bereits etliche Bücher und Spezialkliniken.
Daher möchte ich hier nur kurz auf einige wesentliche Punkte eingehen.
Was bedeutet Diabetes mellitus?
Die Bezeichnung Diabetes mellitus kommt aus dem Lateinischen und heißt:
"mit Honig versüßt".
Diabaino (griech.) = gehe hindurch
Mellitus (lat.) = honigsüß
Diät (griech.) = gesunde Lebensweise
Sinngemäß bedeutet Diabetes mellitus "honigsüßer
Harn".
Beim Diabetes mellitus produziert die Bauchspeicheldrüse (Pankreas) nicht
mehr genügend, kein oder für die Zellen sogar zuviel Insulin. Daher
staut sich der Zucker im Blut und kann nicht mehr in die Zellen aufgenommen
werden.
![](pics/insulin.jpg)
Man spricht dann von zu hohen Blutzuckerwerten. Dieser Wert kann durch Blutzuckermessungen
oder Urinmessungen festgestellt werden.
Der überschüssige Zucker wird dann über den Urin ausgeschieden.
Man spricht dann von Harnzucker.
Jeder Mensch benötigt Zucker im Blut.
Bei einem Gesunden liegt der Blutzuckerwert bei 65 - 140 mg/dl oder 3,5 -
7,7 mmol/l, nüchtern.
Bei Diabetikern erhöht sich der Zucker im Blut aufgrund von Insulinmangel
bzw. Fehlfunktion der Zuckeraufnahme in den Zellen. Wenn der Blutzucker dauerhaft
über 180 mg/dl oder 10,0 mmol/l liegt, wird der Zucker im Urin ausgeschieden.
Das Insulin "schließt die Türen" der Körperzellen
auf, somit kann der Zucker zur Energiegewinnung in die Zellen gelangen. Durch
eine Funktionsstörung der des Pankreas kann der Körper nicht mehr
genügend Insulin produzieren. Diese Stoffwechselstörung nennt man
Diabetes mellitus.
Bei einem Gesunden reguliert der Pankreas durch Ausschüttung von Insulin
den Blutzucker nach jeder kohlenhydrathaltigen Mahlzeit.
Als Diabetiker sollte man bei den Mahlzeiten auf die Menge der Kohlenhydrate
(= Glucose, Saccharose, Stärke,...) achten. Zuviel Kohlenhydrate lassen
den Blutzucker ansteigen, zu niedrige Mengen führen zu einer Unterzuckerung.
Symptome für eine Hyperglykämie (= Überzuckerung/stark erhöhten
Blutzuckers) bzw. Anzeichen eines Diabetes:
- vermehrter Harndrang (= Polyurie)
- starker Durst (= Polydipsie)
- Kopfschmerzen
- Schwindel
- Sehstörungen
- Müdigkeit, Mattigkeit, Muskelschwäche
- Beschleunigter Puls
- Tiefe Atmung
- Infektionen der Haut und Harnwege
- Juckreiz
- Schlecht heilende Wunden
- Leistungsschwäche
- Gewichtsverlust
Symptome einer Hypoglykämie (= Unterzuckerung):
- Heißhunger
- Schwächegefühl
- Kalter Schweiß
- Kopfschmerzen
- Taumelnder Gang
- Benommenheit
- Bewusstlosigkeit
Eine Hyperglykämie wird meist nur durch regelmäßige Blutzuckermessungen
erkannt. Diese können aber verheerende Folgen haben.
Daher sollte ein Diabetiker stets seine Blutzuckerwerte messen.
Häufige und langanhaltende Hyperglykämie kann zu Spätfolgen
führen:
- Durchblutungsstörungen
- Diabetiker Fuß
- Gangrän
- Nierenversagen
- Erblindung
- Herzinfarkt
- Schlaganfall
![](pics/diabetikerfuss.jpg)
Um den Blutzucker konstant zu halten, sollte der Diabetiker immer auf die Menge
der Kohlenhydrate in den Mahlzeiten achten.
Diese berechnet man mit BE`s (=Berechnungseinheit, früher auch Broteinheit
genannt).
1 BE entspricht 12g Kohlenhydrate (im Osten Deutschlands und in Ländern
wie Schweiz, rechnet man mit 1 BE = 10g Kohlenhydrate).
Hierzu gibt es sehr viele BE-Austauschtabellen, um diese Berechnung zu vereinfachen.
Kohlenhydrate beeinflussen den Blutzuckerspiegel. Sie sind in Form von Zucker
und Stärke in den Lebensmitteln enthalten.
Bei ihrem Weg durch den Verdauungstrakt (Mund, Speiseröhre, Magen und Darm)
werden die Kohlenhydrate in kleine Zuckermoleküle umgewandelt und an die
Blutbahn weitergegeben.
Durch die Menge steigt oder fällt der Blutzucker.
Es sind 3 Typen des häufigsten Diabetes bekannt:
1. Typ 1 Diabetes (auch Jugenddiabetes genannt)
Tritt bereits im Kindesalter oder Jugendalter auf.
Hierbei schüttet der Pankreas kein Insulin (absoluter Insulinmangel) mehr
aus, daher muß der Betroffene stets Insulin spritzen.
2. Typ 2 Diabetes (auch Altersdiabetes genannt)
Tritt meist erst ab dem 30./40. Lebensjahr auf und kann häufig bei einer
Gewichtsreduktion verbessert werden.
Hierbei arbeitet der Pankreas nicht mehr vollständig und schüttet
nicht genügend Insulin aus oder es besteht eine Insulinresistenz.
Früher wurde dieser Diabetes lediglich mit Tabletten behandelt, um die
Insulinausschüttung zu "fördern".
3. Gestationsdiabetes (Schwangerschaftsdiabetes)
Hierbei arbeitet der Pankreas wie bei Typ 2 Diabetes nicht mehr vollständig.
Nach der Geburt des Kindes, kann dieser Diabetes auch wieder "verschwinden".
Glykämischer Index (= GI):
Der glykämische Index misst die Wirkung spezieller Lebensmittel auf den
Blutzucker. Lebensmittel, die weit oben auf dem glykämischen Index stehen,
lassen den Blutzucker stärker steigen als Lebensmittel weiter unten auf
der Liste. Als Standard werden die Produkte an Glucose (auch Haushaltszucker
genannt) gemessen, der den Wert 100 trägt.
Dieser glykämische Index gilt nur für stark kohlenhydrathaltige Lebensmittel
- Produkte mit viel Fett oder Protein heben den Blutzucker kaum oder gar nicht
an.
Der glykämische Index ist ein gutes Hilfsmittel für die Auswahl der
Speisen bei z.B. Diabetes. Nehmen Sie einfach Produkte, die so weit unten in
der Liste stehen, als möglich.
Bedenken Sie jedoch, daß der Index keine Faktoren berücksichtigt,
die das Ansteigen des Blutzuckers verlangsamen. Wenn Sie beispielsweise ein
paar Trauben (GI 45) als Dessert nach einem stark proteinhaltigen Gericht essen,
wird die Fructose der Trauben langsamer absorbiert, wodurch auch der Blutzucker
langsamer steigt.
Lebensmittel (-produkt)
|
Wert
|
Lebensmittel (-produkt)
|
Wert
|
Maltose |
110 |
Spaghetti |
50 |
Glucose |
100 |
Hafergrütze |
49 |
Gebackene Kartoffeln |
98 |
Trauben |
45 |
Karotten |
92 |
Orangen |
40 |
Honig |
87 |
Äpfel |
39 |
Cornflakes |
80 |
Tomaten |
38 |
Vollkornbrot |
72 |
Kichererbsen |
36 |
Weißer Reis |
72 |
Limabohnen |
36 |
Weißbrot |
69 |
Joghurt |
36 |
Weizenkleie |
67 |
Vollmilch |
34 |
Brauner Reis |
66 |
Birnen |
34 |
Rosinen |
64 |
Fettarme Milch |
32 |
Rüben |
64 |
Kidneybohnen |
29 |
Bananen |
62 |
Linsen |
29 |
Mais |
59 |
Grapefruit |
26 |
Erbsen |
51 |
Pflaumen |
25 |
Kartoffelchips |
51 |
Kirschen |
23 |
Süßkartoffeln |
51 |
Erdnüsse |
13 |
FAZIT:
Das Ziel einer Diabetesbehandlung ist, das körperliche Wohlbefinden wieder
herzustellen durch Stabilisierung des Blutzuckerspiegels, zum einen durch medikamentöse
Behandlung und zum anderen durch eine ausgewogene Diät.
Die Diabetes Diät gleicht einer ganz normalen gesunden Ernährungsweise,
bei der nur die Menge der Kohlenhydrate beachtet werden muß.
Ein Diabetiker kann durch Einhaltung von:
- Diät (gesunde Ernährung)
- Bewegung
- Medikamente (Insulin)
- Schulung
- Selbstkontrolle
eine sehr hohe Lebensqualität erzielen.
Weitere und ausführliche Informationen finden Sie in jedem Buchhandel oder
Internet (www.diabetes.de).
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