Definition:
(lat. Decumbere, dekubitum = sich niederlegen)
Durch äußere langfristige Druckeinwirkung mit Kompression (= Quetschung) von Gefäßen
und lokaler Ischämie hervorgerufenen trophische Störung von Geweben (v. a. Haut
und Unterhautgewebe)

Dekubitus:

  • Ist eine Wundheilungsstörung (= Defekt der Haut)
  • Vorkommen besonders bei Bettlägerigkeit, insbesondere an Körperstellen, an denen  die Haut am Knochen unmittelbar anliegt
  • Bekämpfung durch eine:

      (1,0-2,0g/kgKG) Eiweiß-,  vitamin- und flüssigkeitsreiche, leicht verdauliche Kost

Einteilung in 4 Grade:

  1. Grad: umschriebene Rötung, intakte Haut
  2. Grad: Hautdefekt (Teilverlust der Haut)
  3. Grad: Tiefer Hautdefekt, Verlust aller Hautschichten und Schädigung oder Nekrose des subkutanen Gewebes. Muskeln, Sehnen und Bänder sind sichtbar
  4. Haut- und Gewebedefekt mit Knochenbeteiligung, Schädigung von Muskeln, Knochen oder Sehnen und Gelenkkapseln.


Prophylaxe,
Risikopatient

Dekubitus Grad 1-2

Dekubitus Grad 3-4

Um die Wundheilung bei Dekubitus zu beschleunigen ist eine vollwertige, eiweißreiche Kost, nötig.

 

Therapie durch den Pflegedienst:

  1. Dekubitus Grad 1: Hautpflege, Druckentlastung
  2. Dekubitus Grad 2-4: sorgfältiges Säubern der Wunde, Wundtaschen und –ränder.

    Auftragen oder Einbringen von entzündungshemmenden Substanzen.
    Schutz der Wundränder und -umgebung vor Wundsekret mit entspr. Salben und Tinkturen.
    Wechsel der Medikamente bzw. Verbandsstoffe erst wenn nach 3-4 Tage kontinuierlicher   
    Behandlung keine Verbesserung eingetreten ist.

Eine ausgewogene Mischkost verhindert die Entstehung eines Dekubitus nicht, aber sie beeinflusst die dekubitogenen Risikofaktoren wie z.B. einen schlechten Hautzustand.

Besonders zur Wundheilung ist die ausreichende Versorgung mit Vitaminen und Mineralstoffen wichtig.

Die Heilung einer Wunde, somit auch eines Dekubitus, schreitet nicht voran wenn die Mineralstoffe: Natrium, Zink, Calcium, Kalium, Phosphor und Chlor fehlen.

Eiweißreiche Kost sollte auch Anwendung finden bei:

  1. Verbrennungen
  2. Nephrotisches Syndrom
  3. Hämodialyse, Peritonaldialyse und CAPD
  4. Kachexie
  5. Lebererkrankungen, Lebertransplantation

Behandlung von Wundheilungsstörungen (besonders nach Trauma oder Operationen):

  1. Bedarfsgerechte Verfügbarkeit von

1.    Nahrungsenergie
2.    Essentiellen Nährstoffen , besonders Eiweiß, essentiellen Fettsäuren, B-Vitaminen,  
       Vitamine C, A und K, Calcium, Magnesium, Eisen, Zink, Kupfer, Mangan, Selen
3.    Vermeiden unnötig langer Nahrungspausen und -restriktionen