Ernährung gesunder Senioren
„Essen hält Leib und Seele zusammen“, 100 Jahre alt werden -
wer möchte das nicht? Als Voraussetzung dafür nennen die meisten
Menschen jedoch eine körperliche und geistige Leistungsfähigkeit.
Wohlbefinden und Vitalität sind wesentliche Voraussetzungen für
die persönliche Lebensqualität bis ins hohe Alter.
Das Altern selbst ist nicht zu verhindern, doch vermag eine gesundheitsbewusste
Lebensführung die Alterungsvorgänge hinauszuzögern.
Zu einer gesundheitsbewussten Lebensführung trägt die Ernährung
in ganz entscheidendem Maße bei.
Essen und Trinken haben im Alter eine besondere Bedeutung!
Wer richtig isst, hat auch im Alter mehr Spaß am Leben, weil er gesünder,
leistungsfähiger und damit fröhlicher bleibt!
Altern ist ein natürlicher Vorgang, der nicht zwangsläufig von
Krankheiten begleitet sein muss. Viele Krankheiten haben nichts mit dem
Alter zu tun, wie viele Menschen glauben, sondern entstehen durch jahrelange
Verstöße gegen eine gesunde und natürliche Lebensordnung.
Nicht zu leugnen ist jedoch, dass sich, wenn der Organismus altert, einige
Veränderungen am Körper einstellen und es dadurch zu einer Minderung
der Leistungs-fähigkeit kommen kann.
Hinzu kommt, dass mit zunehmendem Alter häufig eine Art "Unlust" am
Essen auftritt, da der Appetit nachlässt. Hierdurch kann es unter
anderem zu einer Unterversorgung des Körpers mit notwendigen Nährstoffen
kommen.
Das ist jedoch gerade bei Senioren fatal, denn ältere Menschen benötigen
eine Kost, die den Körper mit allem Notwendigen in ausreichender
Menge versorgt. Ist dies nicht der Fall, besteht die Gefahr krank zu
werden bzw.
die Leistungsfähigkeit zu verlieren.
Zu den auffälligsten Altersveränderungen des Nährstoffbedarfs
zählt die altersbedingte Abnahme des Energiebedarfs.
Der Grundumsatz nimmt zwischen dem 25. und 75. Lebensjahr bei Männern
um ca. 400 kcal/Tag und bei Frauen um ca. 200 kcal/Tag ab. Zusätzlich
vermindert sich durch die zunehmende körperliche Inaktivität
der Leistungsumsatz (Energiebedarf für Muskelmasse) ganz erheblich.
Der reduzierte Grundumsatz wird u. a. durch die bereits dargestellte altersabhängige
Abnahme der Muskelmasse bei gleichzeitiger Zunahme der Körperfettmasse
hervorgerufen. Im Gegensatz zum Energiebedarf verändert sich der Bedarf
an den meisten Vitamin und Mineralstoffen im Alter nicht. Dies bedeutet,
dass im Alter Lebensmittel mit einer höheren Nährstoffdichte
bevorzugt werden sollen.
Die „leeren“ Energieträger (Fett, Feinmehlerzeugnisse,
Zucker, Süßwaren, Alkohol) sollten zugunsten nährstoffreicher
Produkte (fettarme Milch und Milcherzeugnisse, mageres Fleisch, Fisch,
Gemüse, Frischobst, Vollkornbrot, Haferflocken, usw.) eingeschränkt
werden.
Calcium, Kalium, Magnesium und Vitamin D, sowie der erhöhte Ballaststoffbedarf
und eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr von mindestens 2 Liter sollte
gewährleistet sein. Veränderungen im Organismus
Im Alter kann es zu Funktionseinschränkungen von Organen kommen,
die Einfluss auf die Ernährung nehmen können und daher bei
der Auswahl der Lebensmittel berücksichtigt werden sollten. Einige
Veränderungen
bzw. Minderleistungen sind im Folgenden aufgeführt.
- Die Anpassung an veränderte Situationen dauert länger.
- Die Sauerstoffversorgung der Zellen lässt nach.
- Die
Zellen der Bauchspeicheldrüse sind häufig geschwächt.
Dadurch erfolgt eine schlechtere Regulation des Blutzuckers, was
zu einem Diabetes mellitus führen kann.
- Die Funktionen von Leber
und Niere lassen nach.
- Die Knochendichte und die Skelettmuskulatur
verändern sich. Dies
kann zu einer Osteoporose führen.
- Nährstoffe, vor allem
Vitamine werden nicht mehr so gut resorbiert.
- Der Energiebedarf
ist geringer als in jungen Jahren. Wird dies nicht berücksichtigt,
so kann es zu Übergewicht führen.
- Probleme bei
der Fortbewegung (Immobilität) bereiten Schwierigkeiten
beim Einkauf und der Zubereitung der Mahlzeiten.
- Die Verdauungstätigkeit
lässt nach. Häufig besteht eine
Verstopfung.
- Es besteht eine Tendenz zur Erhöhung der
Fett-, Cholesterin- und Harnsäuregehalte
im Blut.
- Kauschwierigkeiten, da die "dritten Zähne" häufig
nicht so funktionstüchtig sind wie die zweiten.
- Häufig
behindern Schluckstörungen, Entzündungen der Speiseröhre
oder des Magens die Nahrungsaufnahme.
- Durst, Hunger und Appetit lassen
nach.
Ernährungsstatus von Senioren
Nicht nur die altersbedingten Veränderungen des Körpers bestimmen
den Ernährungszustand von betagten Menschen. Auch soziale und psychosoziale
Faktoren wie die Lebenssituation, das Einkommen, das soziale Umfeld,
die Wohnsituation und vieles mehr, nehmen Einfluss auf den Ernährungsstatus.
Viele ältere Menschen ernähren sich leider nicht optimal. Hinzu kommt, dass auch einige Medikamente, die besonders von älteren
Menschen eingenommen werden, eine Fehlernährung unterstützen
können. Hier sind an erster Stelle die "Rheumamittel" zu
nennen, die u. a. zu chronischen Entzündungen des Magen-Darmtraktes
führen können. Eine weitere wichtige Gruppe sind die Entwässerungstabletten (Diuretika), die wegen Herzschwäche oder Bluthochdruck eingenommen
werden. Sie können zu schwerem lebensbedrohlichen Flüssigkeitsmangel
und Elektrolytstörungen führen. So ist es nicht verwunderlich,
dass Fehlernährung (Malnutrition) bei ärztlichen Untersuchungen
die häufigste Diagnose bei betagten Menschen ist.
Die folgenden Auswirkungen einer Fehlernährung werden dabei besonders
häufig festgestellt:
- Über- oder Untergewicht
- Ein Mangel an Eiweiß,
Vitaminen, Mineralstoffen und Spurenelementen (v. a. Vitamine C, D,
B1, B2, B6, B12; Calcium, Eisen und Zink)
- Flüssigkeitsmangel
(besonders in den Sommermonaten)
- Mangel an Ballaststoffen
Je nachdem wie stark diese Mangelzustände ausgeprägt sind,
können
sie sogar lebensbedrohlich werden. Anforderungen an eine altersgerechte Ernährung:
Ältere gesunde Menschen brauchen keine Schonkost. Wichtig ist
vielmehr die Beachtung der individuellen Verträglichkeit. Diese
ist bei jedem älteren Menschen
anders. Aus diesem Grund können keine allgemeingültigen Empfehlungen
gegeben werden.
Bestehen jedoch gesundheitliche Einschränkungen, die das Einhalten
einer speziellen Ernährungsweise (Diät) z.B. bei Diabetes mellitus
notwendig machen, so sollte dies bei der Verpflegung berücksichtigt
werden.
Um möglichst lange gesund und leistungsfähig zu sein
und zu bleiben, sollte eine altersgerechte Ernährung eine Reihe
von Funktionen erfüllen.
Eine altersgerechte Ernährung sollte:
- verträglich sein
- gut schmecken
- eingeschränkte Funktionen berücksichtigen
- Verdauungsvorgänge
fördern
- Organfunktionen unterstützen
- auf den geringeren
Energiebedarf abgestimmt sein
- alle für den Körper
notwendigen Nährstoffe in ausreichender
Menge enthalten
- die Widerstandskräfte stärken
- die körperliche
und geistige Leistungskraft stärken
- von höchstmöglicher
Qualität sein: "Qualität statt Quantität"
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